Werner Dirks

Werner Dirks (Jg. 1957) aus Lavelsloh ist Diplom-Sozialwissenschaftler. Er arbeitet seit 1987 zur deutsch-jüdischen Emigration, unter anderem für die jüdische Kultusgemeinde in Minden.
E-Mail-Adresse Werner Dirks:
wernerdirks@hotmail.com

Aktuelle Veröffentlichung:
Dirks/Kossack, „Spuren jüdischen Lebens“, seit April 2005 im „Mindener Tageblatt“ erschienene Serie über die Einzelschicksale Mindener Juden unter dem NS-Regime.

Letzte Folge vom 12.09.2009: “Lautstarkes Schweigen zum Holocaust – Mindener Zeitungsleser werden im Zuge der Kriegspropaganda mit antisemitischen Feindbildern konfrontiert”
In der Kriegspresse des Dritten Reiches wird der Umgang mit dem jüdischen Feindbild zum Teil der Durchhaltepropaganda. Auch in Minden stoßen Leser auf die Bekräftigung bereits kursierender antisemitischer Vorstellungen. Gleichzeitig lenkt die Berichterstattung geflissentlich vom systematisch organisierten Massenmord an den Juden Europas ab.
Im Krieg wurde vor allem die Feldpost zensiert und eine Verbreitung der zum Teil beliebten Landser-Schnappschüsse von misshandelten Zivilisten in den besetzten Gebieten schnell wieder verboten. Nachdem die „Mindener Zeitung“ und das „Mindener Tageblatt“ 1939 und 1943 nacheinander eingestellt wurden, das „Mindener Sonntagsblatt“ war bereits 1938 mit einer Auflage von ungefähr 5000 Exemplaren verboten worden, erschienen nur noch das „Melitta-Echo“ – als Betriebszeitung bis zum Sommer 1944 bei einer Auflage von 800 Exemplaren – und die „Westfälischen Neusten Nachrichten“ bis zum Einrücken der Alliierten Anfang April 1945.
Link zur
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Links zur Serie “Spuren jüdischen Lebens in Minden” im MT s.u.

In Buchform November 2009 erschienen:

Hans-Werner Dirks und Kristan Kossack
Spuren jüdischen Lebens in Minden
Einzelschicksale Mindener Juden während des NS-Regimes
Verlag für Regionalgeschichte
ISBN: 978-3-89534-775-7
Gebunden / 19,00 Euro / 160 S.
Format 27 x 21 cm
Erstauflage 11.2009

Das zahlreiche, bisher unbekannte Fotos enthaltende Buch von Hans-Werner Dirks und Kristan Kossack über Einzelschicksale Mindener Juden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hilft, die jahrzehntelange Verdrängung der Judenverfolgung am Ort zu beenden. In Interviews und bisher unveröffentlichten autobiographischen Quellen kommen betroffene Juden auch selbst zu Wort.
Neben staatlicher Verfolgungswillkür werden im Buch von privater Seite gestartete judenfeindliche Ausgrenzungspraktiken aufgezeigt. Die Autoren dokumentieren, dass sich auch Mindener Juden dabei keineswegs freiwillig in ihr Schicksal ergeben haben und vereinzelt (Michelsohn und Ingberg) sogar Widerstand leisteten.
Dirks und Kossack belegen zusätzlich an Hand überzeugender Beispiele, wie einzelne Nichtjuden aus Minden und Umgebung ihren jüdischen Nachbarn und Bekannten trotz der Repressalien des Regimes zu Hilfe gekommen sind.
Verlag für Regionalgeschichte oder Bestellung über Buchhandel.de

Vorstellung der Publikation

„Literarische Runde“
Donnerstag, 21. Januar 2010 um 20 Uhr Stadtbibliothek Minden
„Spuren jüdischen Lebens in Minden“, die Veröffentlichung von Einzelschicksalen Mindener Juden während des NS- Regimes in Buchform und als Serie im Mindener Tageblatt, vorgestellt vom Autor Hans-Werner Dirks und dem Redakteur vom MT Stefan Koch.
Veranstalter:
Lingua e.V. - Freunde und Förderer der Stadtbibliothek Minden.
Eintritt frei, mehr im
Internet

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An diesem Abend wurden das Buch vom Autor Hans-Werner Dirks sowie die Serie im Mindener Tageblatt vom Redakteur des MT Stefan Koch vorgestellt.
Hans-Werner Dirks studierte Politikwissenschaft in Duisburg und Sheffield. Ende der 80er Jahre führte er im Nordwesten der USA eine Serie von Zeitzeugeninterviews mit deutsch -jüdischen Emigranten durch. Der Autor erläuterte seine Motivation und Herangehensweise an die Sammlung, Sichtung und Verarbeitung von Schicksalen Mindener Juden. Geprägt und beeindruckt haben ihn dabei die Begegnungen mit Überlebenden des Holocaust sowie deren Angehörigen während seines Aufenthalts in den USA.
Stefan Koch hat die 52 Folgen „Spuren jüdischen Lebens in Minden“ von April 2005 bis September 2009 in monatlicher Erscheinungsweise redigiert und für die Publizierung in Mindens größter und mittlerweile einziger Tageszeitung aufgearbeitet. Aus der langjährigen Zusammenarbeit mit den Autoren sowie den Reaktionen aus der Leserschaft hat er Kenntnisse und Erfahrungen gesammelt, über die er an diesem Abend berichten konnte.
Hierbei kam es auch noch zu Aha-Erlebnissen. Die Stadt Minden „beklagte“ nämlich in der Nachkriegszeit im Zusammenhang von Gerichtsverfahren, sie könne keine Auskunft geben, ob ein ermordeter Jude ein Jude war, also klageberechtigt (hier seine Nachfahren), weil rassisch verfolgt. Oder, ob ein überlebender Jude ein Jude ist, also klageberechtigt, weil rassisch verfolgt. Die Stadt beteuerte bei den zahlreichen Anfragen der ehemaligen Mitbürger liturgieartig, „leider seien sämtliche diesbezügliche Unterlagen beim Bombenangriff durch die Engländer verbrannt. Versuchen sie es doch mal bei der Jüdischen Kultusgemeinde, die wird Ihnen gegebenenfalls weiterhelfen.“ Die Geltendmachung der berechtigten Wiedergutmachungsansprüche wurde bereits an dieser aller ersten formalistischen Hürde erschwert. Als Hans-Werner Dirks vor knapp 10 Jahren im Auftrag der Jüdischen Kultusgemeinde im KAM recherchierte und dabei auf die Judenkennkartenkartei stieß und erfuhr, dass diese von der Stadt an das KAM gegeben wurde und dort seit 1958 verzeichnet ist, war dieser wie vom Blitz getroffen. Eben diese Judenkennkartenkartei erleichterte die Recherche von Lebensläufen.
Bei der Diskussion und bei Fragen aus dem Publikum wurden außerdem die Rolle der Fa. Melitta bei der Judenhetze im „Melitta-Echo“ und die Boykottliste jüdischer Geschäfte angesprochen. Erwähnt wurde die beim 75-jährigen Jubiläum des Unternehmens mangelnde bzw. mangelhafte Aufarbeitung der Firmengeschichte während der NS-Zeit. Zur Sprache kam weiterhin die Ausdruckssperre für diejenigen MT-Artikel im pdf-Format, in denen Fotos vom Kommunalarchiv Minden verwendet wurden. Die bei der Internet-Dokumention unter Zeitgeschichte Minden (www.zg-minden.de) erschienenen Artikel mit Fotos vom KAM durften zwar aufgerufen aber mussten mit einer Ausdrucksperre versehen werden. Begründung: „Schutz von Archivgut“.

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Ausblick: Hans-Werner Dirks will sich um die Weitergabe der Erinnerungen an nachfolgende Generationen bemühen und z.B. durch Schulbesuche an die Schicksale erinnern. Stefan Koch verweist auf eine thematische Weiterführung mit 5 geplanten Folgen über Opfer der NS-Zeit nunmehr zum Schicksal Mindener Sinti durch Recherchen von Kristan Kossack.

 

Weitere Veröffentlichungen:

11/2008 Artikel von Dirks/Kossack
Ostwestfalen-Jahrbuch: Der Minden - Ravensberger 2009. Nicht jeder fand sich mit der Judenverfolgung ab - Vergessene Helfer aus Minden und Umgebung

14. Juni 2008, MT-Artikel von Werner Dirks und Harald Scheurenberg zur Synagoge in Minden: “Weg zum neuen Gotteshaus vor 50 Jahren am Ziel”
Emil Samuel und Max Ingberg setzen sich beharrlich für den Neubau der Synagoge in Minden ein / Komplettes Inventar neu zu beschaffen. Beharrlichkeit und Ausdauer waren erforderlich, damit vor 50 Jahren in Minden die neue Synagoge feierlich eingeweiht werden konnte. Emil Samuel und Max Ingberg hatten mit diesem Projekt der mehr als 800 Jahre andauernden Geschichte jüdischen Lebens in der Stadt nach dem Holocaust neue Impulse gegeben.
Der Artikel im MT als
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11/2006, Manuskript Dirks/Kossack
Ein „Musterbetrieb“?
Ehemaliger Melittachef Horst Bentz hatte mit Arbeitnehmerrechten nichts im Sinn

Der Mindener Geschichtsverein lehnte es am 26. April 2007 ab, das nachfolgende Manuskript “Ein Musterbetrieb?” in seinen „Heimatblättern“ abzudrucken. Das Manuskript lag dem Vorstand seit Anfang November 2006 vor. Professor Arno Klönne aus Paderborn, der den Aufsatz vorher durchgesehen hatte, sah „keine Bedenken“ ihn zu veröffentlichen. Kritik an Melitta Ex-Chef Horst Bentz (zwischen 1933 und 1945 auch SS- und SD- Angehöriger) wird in Minden häufig immer noch als Tabuthema behandelt. [...]
10. Mai 2007, Kossack
Unterseite:
Ein „Musterbetrieb“?

Februar/1995
Interview von Werner Dirks mit Werner Weber, dem Betriebsratsvorsitzenden der "Melitta -Haushaltsprodukte" in Minden zur Nachkriegsgeschichte der Gewerkschaft bei Melitta,Schreibmaschinenmanuskript / DGB-Minden.
Unterseite:
Textauszug des Interviews

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In eigener Sache - Kommunalarchiv verlangt Ausdrucksperre

In dieser Homepage sind jetzt diverse Artikel mit einer Ausdrucksperre versehen. Die Idee dazu stammt nicht von uns, sondern von den Verantwortlichen im Mindener Kommunalarchiv (KAM), die auf einmal ihre Urheberechte auf Archivgut in dieser Weise gewahrt sehen möchten. Betroffen sind vor allem Artikel aus der MT-Serie "Spuren jüdischen Lebens - Einzelschicksale Mindener Juden in der NS-Zeit". Viele der verwendeten Fotos haben wir der im KAM dokumentierten NS-Kennkartenkartei entnommen.
Wir halten die Ausdrucksperre für falsch, da sie die Vermittlung lokaler Zeitgeschichte unnötig behindert, zum Beispiel wenn Schüler einzelne Artikel für den Geschichtsunterricht benutzen wollen. Es verwundert, wenn ausgerechnet Historiker einer öffentlichen Einrichtung, die zur Verbreitung von Geschichtskenntnissen da ist, diesem Auftrag zuwider handeln. Zum Schutz seiner Urheberrechte begnügte sich das KAM bisher mit einer Quellenangabe in der Bildunterschrift. Die verantwortlichen Mitarbeiter im städtischen Archiv betrachteten früher eine Nutzung von Archivgut als Werbung für das KAM.
Werner Dirks/Kristan Kossack
Minden, den 5.8.08

 

Links zur Serie “Spuren jüdischen Lebens in Minden” im

Achtung: Artikel, Fotos und sonstige Informationen aus dem MINDENER TAGEBLATT / MT-ONLINE sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht ohne Einwilligung der Chefredaktion verwandt werden.

Die Beiträge beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit Einzelschicksalen Mindener Judenfamilien, die zwischen 1933 – 1945 in der Weserstadt lebten. Sie erheben keinen Anspruch, tatsächlich alle Schicksale wiederzuspiegeln. Es wird über die im 20. Jahrhundert erreichte Integration, erlebte Schikanen und Verfolgungsakte, aber auch über Selbsthilfe und vom Widerstand der jüdischen Minderheit berichtet. Private Betroffenheit wird dabei in den Kontext gesamtgesellschaftlicher Rahmenbedingungen (Vollzug von Aprilboykott, Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums, Nürnberger Rassegesetzgebung, Arisierung und Deportationen auf lokaler Ebene) gestellt. Erfahrungen mit der so genannten Wiedergutmachung in den Nachkriegsjahren werden punktuell einbezogen.

Lokales | Minden
“Lautstarkes Schweigen zum Holocaust – Mindener Zeitungsleser werden im Zuge der Kriegspropaganda mit antisemitischen Feindbildern konfrontiert”
In der Kriegspresse des Dritten Reiches wird der Umgang mit dem jüdischen Feindbild zum Teil der Durchhaltepropaganda. Auch in Minden stoßen Leser auf die Bekräftigung bereits kursierender antisemitischer Vorstellungen. Gleichzeitig lenkt die Berichterstattung geflissentlich vom systematisch organisierten Massenmord an den Juden Europas ab.
Im Krieg wurde vor allem die Feldpost zensiert und eine Verbreitung der zum Teil beliebten Landser-Schnappschüsse von misshandelten Zivilisten in den besetzten Gebieten schnell wieder verboten.
(Quelle: MT vom 12.9.2009)
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Lokales | Minden
“Zeitungen im Gleichschritt der Hetze – Opfer der NS-Rassenpolitik publizistisch mundtot gemacht / Ausgrenzung als gesellschaftliches Erfordernis dargestellt.”
Auf die Beseitigung der jüdischen Minderheit während der NS-Herrschaft wurde die Öffentlichkeit durch Presseartikel auch in Minden vorbereitet. Schon kurz nach dem Ersten Weltkrieg wird die Ausgrenzung von Juden als gesellschaftliches Erfordernis kommuniziert. Die rassistisch motivierten Verbrechen der Nazis entgegen zivilisierter Rechtsauffassung blieben für die Presse nach deren Gleichschaltung tabu.
(Quelle: MT vom 29.8.2009)
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Lokales | Minden
"Mutter zuletzt bei Gestapo gesehen“
Berta Orthmann verschleppt und in Auschwitz umgebracht / Drei Söhne erleiden Repressalien
Die jüdische Witwe Berta Orthmann wurde während der NS-Herrschaft verschleppt und im Konzentrationslager Auschwitz umgebracht. Im Sinn der Nürnberger Rassengesetze galten ihre Söhne als Halbjuden, die ebenfalls Repressalien erlitten.
Berta Orthmann wurde am 13. Januar 1885 geboren. Sie war Jüdin und stammte aus der Familie des Schlachters Moritz Seelig, der laut Mindener Adressbuch von 1885 am Königswall 85 ein Geschäft besaß. Die Mutter war Helene Seelig (geb. Meier).
(Quelle: MT vom 18.07.2009) 
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Lokales | Minden
“Jüdische Gemeinde rückt enger zusammen”
Eliyahu Kazir erinnert sich an die Zeit der Verfolgung während der NS-Herrschaft /
Auswanderung nach Palästina
Nach Diskriminierung in Deutschland und Auswanderung nach Palästina gab er auch den alten Namen ab. Dennoch hat sich Eliyahu Kazir noch im Alter mit dem jüdischen Leben in Minden beschäftigt und blieb der Stadt verbunden.
Eliyahu Kazir (geb. 13. Juni 1921) war eins von vier Kindern des Kaufmanns Moses Kutschinski aus der Simeonstraße 16. Vor seiner Emigration trug er den Namen Adolf Kutschinski. Seine Eltern wurden mit ihrem Sohn Ferdinand im Osten ermordet. Die Geschwister Max und Charlotte konnten wie Adolf (Eliyahu) emigrieren.
(Quelle: MT vom 20.06.2009) 
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Lokales | Minden
"Stadt Minden wehrt Wiedergutmachung ab"
Arthur Seelig überlebt im Gegensatz zu seinem Bruder Hans die NS-Zeit und fordert Eigentum der Familie zurück
Schwierig gestaltete sich nach dem Krieg für Arthur Seelig die Wiedergutmachung. Im Gegensatz zu seinem Bruder Hans war er durch Ausreise dem tödlichen Zugriff des NS-Staates entkommen und musste später auf dem Klageweg die Rückgabe seines Eigentums erstreiten. Die Geschichte des Textilwarengeschäfts Seelig am Kleinen Domhof 9 reicht ins 19. Jahrhundert zurück. Laut Mindener Adressbuch betrieb Karl Seelig 1885 hier bereits ein Rohproduktengeschäft. Er verstarb am 17. Juli 1913. Seine Witwe Emma Seelig (geb. Weinberg/19. Juni 1869) und die Söhne Arthur (geb. 15. Juli 1887) und Hans (geb. 29. Juli 1889) führten das väterliche Geschäft weiter.
(Quelle: MT vom 16.05.2009) 
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Lokales | Minden
"Er half die Not der Mindener Juden lindern"
Nachkriegsbehörden verweigern Heinrich Take die Anerkennung als Opfer des NS -Regimes / Verfolgung erlitten
"Er half die Not der Juden lindern", sagte Christine Strauss (geb. Meinsen) am 8. Februar 1950 als Zeugin vor dem Mindener Kreisanerkennungsausschuss für Opfer des NS -Regimes über Heinrich Take aus. Obwohl der gebürtige Oberlübber während dieser Zeit Repressalien erlitten hatte, sahen die Nachkriegsbehörden keine Veranlassung, dies anzuerkennen. Heinrich Take wurde nach dem Krieg trotz der Repressalien nicht als Verfolgter des NS-Regimes anerkannt.
(Quelle: MT vom 25.04.2009) 
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Lokales | Minden
"Mit der Ausreise bis zuletzt gewartet"
Ruth Aronstein nimmt von Familie für immer Abschied am Mindener Bahnhof / Eltern in Riga ermordet.
Trotz intensiver Bemühung konnte die Familie Aronstein Nazi-Deutschland nicht verlassen . Lediglich die damals 17-jährige Tochter Ruth stieg kurz vor Ablauf der Einreiseerlaubnis nach England im Juni 1939 in den Zug – und überlebte. Georg Emil Aronstein (geb. 14. Juli 1891) arbeitete als Rechtsberater in einer Dortmunder Bank, als sein Schwiegervater, der Mindener Bankier Julius Steinfeldt, 1924 einen ersten Herzinfarkt erlitt. Da Julius Steinfeldt nun gesundheitlich eingeschränkt war, wechselte der Schwiegersohn den Arbeitsplatz und arbeitete mit in der Privatbank, dem Bankgeschäft und Reisebüro „Steinfeldt & Co“, erst Vinkestraße 9, ab 1927 Lindenstraße 1.
(Quelle: MT vom 21.03.2009) 
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Lokales | Minden
"Drei Generationen deportiert und im KZ ermordet"
Überlebende erinnert sich an Gräueltaten zur Pogromnacht in Hausberge / Briefe schildern Zustände im Warschauer Getto.
 Drei Generationen der in Hausberge und Minden lebenden Familie Pincus wurden während der NS-Herrschaft fast vollständig ausgelöscht. Nur eine Tochter konnte rechtzeitig der Verschleppung in die Konzentrationslager entkommen. Der Kaufmann Gustav Pincus lebte mit seiner Ehefrau Helene und seinen Töchtern Inge, Helga und Marga vor dem Novemberpogrom in Hausberge. Er betrieb an der Hauptstraße 12 (damals Viktor-Lutze -Straße) ein Manufakturwarengeschäft. Am 10. November 1938 wurde die Familie Pincus Opfer eines Überfalls des "Rollkommandos Freymuth".
(Quelle: MT vom 14.02.2009) 
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Lokales | Minden
"Kein Platz mehr für jüdische Beamte"
Studienrat am Ratsgymnasium entlassen / Heeresmusiker wird Opfer der nationalsozialistischen Rassenpolitik
Kurz nachdem die Nationalsozialisten an die Macht gelangt waren, entledigten sie sich unter anderem der Juden in der Beamtenschaft. Dazu erließen sie das Berufsbeamtengesetz, dem auch Staatsdiener in Minden zum Opfer fielen. Betroffen war unter anderem Dr. Friedrich Lenz (Levy/geb. 2. Mai 1896), Studienrat am Mindener Ratsgymnasium. Im Mai 1933 erhielt er seine Entlassungsurkunde vom Oberpräsidenten der damaligen Provinz Westfalen (Münster). (Quelle: MT vom 24.01.2009)
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Lokales | Minden
“Mindener Juden fanden in Buchenwald den Tod”
Auf Novemberpogrom folgt die Deportation / Mindestens vier Opfer sind namentlich bekannt / Misshandlungen und Schikane.
Vier Juden aus Minden sind bekannt, die nach Pogrom und Verschleppung vor 70 Jahren den Tod im KZ Buchenwald fanden. Doch damit ist die Zahl der heimischen Opfer, die an dem mit dem Holocaust eng verbundenen Ort das Leben verloren, nicht erschöpft.
Reichsweit sind im Gefolge des Pogroms ungefähr 35 000 männliche Juden im Alter zwischen 16 bis 60 Jahren verhaftet und auf die Konzentrationslager Sachsenhausen, Buchenwald und Dachau verteilt worden. Alle Juden aus Minden kamen in das Konzentrationslager Buchenwald, in dem zwischen dem 9. und 14. November 1938 9828 Juden festgehalten wurden. (Quelle: MT vom 27.12.2008)
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Lokales | Minden
“Mindener Synagoge geht planmäßig in Flammen auf”
Jüdische Opfer beim Novemberpogrom vor 70 Jahren auch in der heimischen Region / Erinnerungslücken nach dem zweiten Weltkrieg. Mindener Brandexperten sorgen dafür, dass die Synagoge kontrolliert in Flammen aufgehen kann, ohne die Nachbargebäude in Mitleidenschaft zu ziehen. Auch Mindener Juden wurden am 9. November 1938 Opfer von Übergriffen, als die Nationalsozialisten die Ermordung des deutschen Botschaftssekretärs Ernst vom Rath zur Inszenierung der so genannten „Reichskristallnacht“ nutzten. Zeitzeugen blieb das Geschehene in der Erinnerung. Kaum einer wollte nach dem Krieg etwas davon wissen. (Quelle: MT vom 8.11.2008)
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Lokales | Minden
“Medizinische Versuche im KZ”
Irene Altgenug folgt nach dem Verweis von der Schule ihrer Mutter nach Minden
Auch Mindener Juden wurden Opfer von Menschenversuchen, die Mediziner während der Naziherrschaft durchführten. Dass NS-Ärzte mitunter auf Misshandlungen verzichteten, lag nicht an möglichen Skrupeln, sondern dem Nutzen der Opfer für die Rüstungsindustrie.
(Quelle: MT vom 25.10.2008)
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Lokales | Minden
"Sechs Kinder der Familie Katz ermordet”
Nazis löschen Mindener Kaufmannsfamilie aus / Zwei Schwestern durch Auswanderung nach Südamerika gerettet. Die Kaufmannsfamilie Katz war vor der Machtergreifung der Nazis in Minden ein Begriff. Von acht Geschwistern überlebten sechs die Vernichtung jüdischen Lebens durch die Nazis nicht.(Quelle: MT vom 13.09.2008)
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Lokales | Minden
"NS-Staat ermordet einen Ex-Beamten”
Als Reichsbahnobersekretär hat Siegmund Edelstein schon ein Jahr nach der Machtübernahme der Nazis den Staatsdienst in Minden verlassen. Seinem Neffen Walter Raphael blieb durch rechtzeitige Auswanderung in die USA das Schicksal von Deportation und Ermordung erspart.(Quelle: MT vom 16.08.2008)
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Lokales | Minden
"Mutter rettet sich ins Ausland / Sohn Paul ermordet”
Juden dürfen nach Besetzung Internierungslager nicht verlassen. Barbara Spira konnte sich ins Ausland retten und verlor ihr Vermögen. Der Rassenpolitik der Nazis fiel auch die Familie Spira zum Opfer. (Quelle: MT vom 14.07.2008)
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Lokales | Minden
"Nach Verfolgung ein Neuanfang in Minden"
Emil Samuel und Max Ingberg lassen nach dem Krieg jüdische Kultusgemeinde aufleben / Engagement für Versöhnung (Quelle: MT vom 07.06.2008)
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Lokales | Minden
"Nazizeit wird für Familie zur Katastrophe"
Kinder müssen Deutschland verlassen und sich verstecken / Eltern sterben im Lager und bei Bombenangriff (Quelle: MT vom 03.05.2008)
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Lokales | Minden
"Nach Rufmordkampagne im KZ umgebracht"
Nationalsozialisten beschädigen Robert Nußbaums Ansehen / Werkzeitung macht nach Boykottaufruf bei Hetze mit (Quelle: MT vom 19.04.2008)
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Lokales | Minden
"Zeit der 'Rassengesetze' überlebt"
Jutta von Halle und Ernst Ruhe heiraten nach dem Krieg / Flucht und Unterschlupf in Berlin (Quelle: MT vom 29.03.2008)
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Lokales | Minden
"Rigaer Ghetto überlebt und zurückgekehrt"
Mindener Jüdin erhält wegen ihrer Abstammung Berufsverbot und wird als Zwangsarbeiterin der Wehrmacht zugewiesen
(Quelle: MT vom 23.02.2008)
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Lokales | Minden
“Hitlerjunge hetzt seine Mitschüler auf”
Schulzeit im Dritten Reich: Gerd Pfingst sieht sich auf Bessel-Oberrealschule zunehmender Ausgrenzung ausgesetzt
(Quelle: MT vom 05.01.2008)
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Lokales | Minden
"Zunächst blieb die Kundschaft noch treu"
Unter dem Druck der Nazis wird das Porzellangeschäft Pfingst zunehmend gemieden / SA-Mann vor Geschäft
(Quelle: MT vom 29.12.2007)
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Lokales | Minden
“Auf Deportation folgen Grauen und Tod”
Otto Windmüller aus Hausberge sieht seine Familie im Rigaer Ghetto sterben
(Quelle: MT vom 10.11.2007)
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Lokales | Minden
“Jüdische Familie deportiert und ermordet”
Rotes Kreuz registriert Tabakhändler Hartogsohn und dessen Frau zuletzt
in Teresienstadt / Sohn entkommt Nazis
(Quelle: MT vom 20.10.2007)
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Lokales | Minden
“Schwer misshandelt”
Viehhändlerfamilie Strauss erlebt Verfolgung und Ausgrenzung
(Quelle: MT vom 08.09.2007)
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Lokales | Minden
“Berufsgruppe fällt der Vernichtung zum Opfer”
Nationalsozialisten liquidieren so genannte „Viehjuden“ / Nur wenige konnten sich rechtzeitig ins Ausland retten
(Quelle: MT vom 25.08.2007)
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Lokales | Minden
“Geschäft des Polsterers vom Mob geplündert”
Isidor Simon kann Lebensunterhalt durch Arbeit nicht bestreiten / Miete zahlt "Abwickler" / Ehefrau stirbt im KZ
(Quelle: MT vom 21.07.2007)
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Lokales | Minden
“Ehemaliger Frontsoldat stirbt in Buchenwald”
Rechtsanwalt Leeser nach Berufsverbot und Pogrom abtransportiert / Kinder rechtzeitig nach England gerettet (Quelle: MT vom 9.06.2007)
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Lokales | Minden
“Sport und Kultur jenseits des NS-Staates”
Rabbiner Julius Hellmann baut nach der Ausgrenzung gesellschaftliches Leben der Mindener Juden auf (Quelle: MT vom 14.04.2007)
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Lokales | Minden
“Am Ende zählt nur die Transportnummer”
Prediger Sally Katzenstein und Ehefrau Gietha erhalten hinteren Platz auf Warteliste
(Quelle: MT vom 10.03.2007)
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Lokales | Minden
“Durch Konzentrationslager traumatisiert”
Rabbiner Julius Hellmann gelingt die Ausreise nach England / Nach schwerer Krankheit in den USA verstorben
(Quelle: MT vom 03.02.2007)
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Lokales | Minden
“Gemeindeleben unter dem Druck des Naziregimes”
Rabbiner Julius Hellmann erteilt Kindern bis in die NS-Zeit Religionsunterricht / Sohn am Besselgymnasium mehrfach misshandelt
(Quelle: MT vom 20.01.2007)
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Lokales | Minden
“Zur Ermordung über Wunstorf in den Osten”
Jüdische Kaufmannsfamilie Cramer wird Opfer der Vernichtungsprogramme / Drei Söhne retten sich ins Ausland
(Quelle: MT vom 30.12.2006)
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Lokales | Minden
“Juden weichen linientreuer Geschäftsleitung”
Nazis kontrollieren Wiederverwertungsunternehmen / Inhaber nach der Enteignung im Konzentrationslager ermordet
(Quelle: MT vom 11.11.2006)
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Lokales | Minden
“Kollegen schikanieren Apotheker”
Ernst Lindemeyer muss als Jude den Entzug seiner wirtschaftlichen Grundlage in Minden erdulden (Quelle: MT vom 21.10.2006)
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Lokales | Minden
“Nach der Flucht in US-Uniform in Stadt zurückgekehrt”
Apothekersohn Herbert Lindemeyer kann sich drei Wochen vor Kriegsausbruch nach England retten / Unschuldsbeteuerungen der Verlierer
(Quelle: MT vom 23.9. 2006)
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Lokales | Minden
“Ein letztes Lebenszeichen von der Frau aus Auschwitz”
Familie Woldt aus Minden durchleidet das Schicksal der Mischehen während der Nazi-Herrschaft / Keine Wiedergutmachung weil Lagerzaun fehlt.
(Quelle: MT vom 12.08.2006)
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Lokales | Minden
“Auf eigenen Wunsch in Hausberge bestattet”
Otto Michelsohn hilft Juden während der NS-Zeit bei der Ausreise.
(Quelle: MT vom 8.07.2006)
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Lokales | Minden
"Denken Sie an das Leben Ihrer Familie"
Otto Michelsohn als Auswandererberater im Hilfsverein der Juden in Deutschland.
(Quelle: MT vom 1.07.2006)
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Lokales | Minden
“Das Geschäft zum Schleuderpreis verkauft”
Renommierte Namen des Mindener Einzelhandels verschwinden mit der so genannten "Arisierung" für immer.
(Quelle: MT vom 23.04.2006)
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Lokales | Minden
“Nicht jeder fand sich mit der Verfolgung der Juden ab”
Auch in Minden gab es Helfer für die vom NS-Regime Verfolgten / Engagement vielfach nach dem Krieg in Vergessenheit geraten.
(Quelle: MT vom 10.03.2006)
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Lokales | Minden
”Vor Kriegsende ins Lager verschleppt”
Polizeibeamte inhaftieren am 19. September 1944 so genannte "Halbjuden" in Minden.
(Quelle: MT vom 24.02.2006)
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Lokales | Minden
”Juden unter Beifall abtransportiert”
Zahlreiche Familien polnischer Juden müssen am 28. Oktober 1938 Minden für immer verlassen
In einer Deportationswelle am 28. Oktober 1938 wurden die aus Polen stammenden und seit dem Ersten Weltkrieg in Minden lebenden Juden in polnische Lager abgeschoben. Später wurden sie ermordet. (Quelle: MT vom 31.12.2005)
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Lokales | Minden
”Suche nach Sündenbock”
Öffentlicher Disput zwischen jüdischer Gemeinde, Parteien und Kirche
In der Haltung gegenüber Juden schieden sich auch in Minden schon lange vor 1933 die Geister. (Quelle: MT vom 11.11.2005)
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Lokales | Minden
"Deprimierende Zustände im polnischen Lager"
Isidor Kirschrot emigriert über England in die USA
(Quelle: MT vom 08.10.2005)
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Lokales | Minden
"In Hannover mit Steinen beworfen"
Jüdische Familien nach Jahren der Ausgrenzung von Minden nach Polen abgeschoben
(Quelle: MT vom 24.09.2005)
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Lokales | Minden
"Die Spuren der Eltern verlieren sich in Riga"
Altwarenhändler Leopold Maximilian Werberg nach gescheiterter Ausreise deportiert / Sohn überlebt im Ausland (Quelle: MT vom 27.08.2005)
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Lokales | Minden
"Kinder durch Ausreise gerettet"
Alfred und Frida Pfingst sterben im Konzentrationslager / Neuanfang in den Vereinigten Staaten (Quelle: MT vom 23.07.2005)
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Lokales | Minden
"Sogar Nikoläuse haben uns verfemt"
Geschäftsaufgabe des Kaufhauses Lewkonja unter Druck der Nazi-Regierung / Freitod des Inhabers (Quelle: MT vom 10.06.2005)
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Lokales | Minden
"Abschiebung in 'Judenhäuser' per Gesetz"
Von zwölf jüdischen Bewohnern in der Wilhelmstraße 18 überlebten nur zwei die NS-Zeit
(Quelle: MT vom 10.05.2005)
PDF [413 kB]

Lokales | Minden
"Nach der Enteignung vergast"
Konkurrenz verschwindet aus der Innenstadt
(Quelle: MT vom 12.04.2005)
PDF [349 kB]

Lokales | Minden
"Nach Hetzparolen klirrten die Fensterscheiben"
Einheitspreisgeschäft von Alfred Pfingst am Wesertor den Nazis ein Dorn im Auge
(Quelle: MT vom 09.04.2005)
PDF [349 kB]

 

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